Spielbericht FC Räterschen – FC Nidi
Am Donnerstagabend reisten wir für das Nachholspiel der 6. Runde nach Räterschen. Es war das vierte Spiel infolge unter der Woche, sowie das dritte Spiel infolge wo wir auswärts antraten. Das Ziel war klar: Wir wollten uns nach der ersten Niederlage in dieser Meisterschaft schnell rehabilitieren und mit einem Sieg den Sprung auf Rang zwei schaffen. Uns war jedoch bewusst, dass wir auf einem kleinen Platz, eine kämpferische starke Mannschaft antreffen werden.
Das Spiel begann pünktlich um 20:15 Uhr und wir übernahmen sofort das Spieldiktat. Wir hatten uns für dieses Spiel vorgenommen, spielerisch einen Schritt nach vorne zu machen. Wir waren nach den ersten Runden mit unserem Fussball nicht vollends zufrieden. Wir wussten, dass Räterschen den Ball vermutlich mehrheitlich uns überlassen wird. Wir wollten diese Gelegenheit nutzen und uns Selbstvertrauen im Spiel mit Ball zu holen. Dies funktionierte auch wunderbar. Wir liessen den Ball gekonnt laufen, behielten Ruhe am Ball und hatten viel Ballbesitz. Die erste Chance hatte allerdings Räterschen, als sie nach einem Ballgewinn schnell umschalteten, jedoch ging der Abschluss am Tor vorbei. Kurz darauf hatten wir eine Grosschance. Ein schön herausgespielter Angriff wurde jedoch leider nicht belohnt. Wir erspielten uns in der ersten Halbzeit mehrere gute Chancen, wobei drei hundertprozentige dabei waren. Leider belohnten wir uns nicht. Wir spielten weiter nach vorne und in der 19 Spielminute dann endlich das hochverdiente 1:0. Unsere Nummer zehn Gök zeigte seine Klasse und packte ein Traumzuspiel in die Schnittstelle aus. Ale zog los und erzielte gekonnt den Führungstreffer. Ale steht nun bei 6 Treffern in 6 Spielen – Klasse, weiter so! Nach der Führung hatten wir die totale Spielkontrolle und Räterschen hatte kaum Chancen. Wir aber auch nicht und so flachte das Spiel allmählich ab. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurden wir zu passiv, verloren die Spielkontrolle aber nicht. Zumindest bis in der 45 + 4 Minute nicht. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit waren wir gedanklich womöglich bereits in der Garderobe und wurden eiskalt erwischt. Wir waren auf allen Positionen einen Schritt zu spät und Räterschen nutzte dies aus. Eine tolle Flanke von links, flog quer durch den ganzen Strafraum, wo einer bereit stand und einköpfte. Der vielumjubelte Ausgleichstreffer war Tatsache. (Räterschen war schlecht in die Saison gestartet – für sie standen wichtige Punkte gegen die Abstiegsplätze auf dem Spiel) Ein Ausgleichstreffer der Sorte – dumm. Der Schiri pfiff das Spiel nicht einmal mehr an und wir verschwanden in der Garderobe. Wir waren sehr verärgert und genervt von unserem Fehlverhalten, wussten jedoch das wir die bessere Mannschaft sind und wir das Spiel im Griff hatten.
Die zweite Halbzeit startete turbulent. Viele Fouls und Reklamationen prägten die ersten Minuten. Räterschen war giftiger in den Zweikämpfen und wollte ein Zeichen setzen. In der 49 Spielminute eine heikle Szene. Ein Eins-gegen-Eins eines Stürmers von Räterschen gegen unseren Abwehrchef Puschi. Oli zog zurück und griff nicht mehr in den Zweikampf ein, da er wusste, dass er zu spät ist. Der Stürmer nutzte die Möglichkeit jedoch clever aus und lief im in die Beine und provozierte so den Foulelfmeter. Der Schiri pfiff und zeigte auf den Punkt. Eine unglückliche Situation aus unserer Sicht aber auch kein klarer Fehlentscheid. Der fällige Elfmeter wurde anschliessend souverän verwertet. Aus dem berühmten Nichts lagen wir plötzlich 2:1 hinten und wussten irgendwie nicht so richtig, wie wir nach einer so dominanten ersten Halbzeit nun ein Tor zurück lagen. Dieser Fakt verunsicherte uns auch ein paar Minuten lang und Räterschen war beflügelt. In der 57 Spielminute wurden wir dann gnadenlos ausgekontert und kassierten das 3:1. Was geht hier ab? Fragte ich mich und war wahrscheinlich nicht der Einzige, der diese Frage im Kopf hatte. Der Treffer war ein Sinnbild der heutigen Partie. Der Ball landete via Ablenkungen und einem «Vollrist-Abschluss-Flankenball» auf dem freien gegnerischen Spieler, welcher ins leere Tor köpfte. Es lief definitiv nicht nach unserem Geschmack. Ich und vermutlich auch der Rest der Mannschaft schluckte ein paar Mal leer. Die Uhrzeit sprach jedoch für uns, waren doch noch 30 Minuten zu spielen. Unsere Comeback-Qualitäten waren gefragt – ein Charaktertest! Wir versuchten in Etappenziele zu arbeiten. Als nächstes stand das Anschlusstor auf dem Programm. Wir übernahmen wieder klar das Spieldiktat und hatten deutlich mehr Ballbesitz. Räterschen stand hinten rein und haute jeden Ball irgendwo hin. Ob mit dem Kopf, dem Schienbein oder ab und zu mit dem Fuss – es war ihnen egal – Hauptsache weg. Das ist nicht bös gemeint, es ist einfach die Wahrheit und ich hätte dies in ihrer Situation genau gleich gemacht. Kämpferisch waren sie uns jedoch einen Schritt voraus. Sie waren enorm präsent in den Zweikämpfen und liessen wenig zu. Wir kamen noch zu ein paar guten Abschlüssen aber nicht mehr. Ale hatte die grösste Chance, als der Torwart einen Kopfball parierte und der Ball danach via ungefähr zwölf Beinen bei Ale landete. Er schloss ab und auf der Linie rettete ein Verteidiger. Es war die letzte gefährliche Aktion und nach 96 Spielminuten pfiff der Schiri die Partie ab. Die zweite Niederlage in Folge war Tatsache. Räterschen verdiente sich den Sieg mit einer kämpferischen Leistung und wir standen mit leeren Blicken auf dem Platz. In dieser Saison waren wir fussballerisch nicht immer die bessere Mannschaft, haben die Spiele aber gewinnen können. Heute waren wir fussballerisch überlegen, standen aber mit 0 Punkten da. Es reicht eben nicht, nur einen guten Fussball zu spielen. Zweikämpfe gewinnen, mehr laufen und die Chancenauswertung gehört auch dazu. Der fehlende Einsatz aber kann erneut niemandem vorgeworfen werden, was sicherlich für uns spricht. Es ist eine meiner bitteren Niederlagen im Dress des FC Niederweningens, da ich nicht verstehen kann, wie wir es seit gut drei Jahren nicht hinkriegen, dieses Räterschen zu besiegen. Auch heute nicht, wobei es doch so gut begann. Auf gewisse Fragen gibt es keine Antwort und das ist vielleicht auch gut so. Die beste Nachricht dieses Berichts ist, dass wir gut 48 Stunden nach Abpfiff einen erneuten Anpfiff hören werden – und dies endlich auf der heimischen Huebwis, wo wir bis jetzt beide Meisterschaftsspiele gewinnen konnten. Die Möglichkeit eine schnelle Reaktion zu zeigen und so den Negativtrend zu stoppen, bietet sich sofort. Am Samstag, 15. Oktober empfangen wir um 18:00 Uhr erneut eine zweikampfstarke Mannschaft mit Rafzerfeld. Es ist Wiedergutmachung angesagt. Wir freuen uns auf eure Unterstützung auf dem Weg zurück zum Erfolg!
An meine Jungs: Spätestens ab diesem Satz ist das Spiel gegen Räterschen aus dem Kopf. Voller Fokus auf Rafz und die nächste Möglichkeit drei Punkte einzufahren. Platz eins ist nur vier Punkte entfernt. Niederlagen gehören zum Fussball und entscheidend ist die Reaktion auf eine solche. Morgen werden wir das Spiel gewinnen und ich freue mich enorm auf einen geilen Fight!
3,2,1 Huu!
Für Nidi 1
Capitano, Cedi
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