Zum Auftakt der Meisterschaft kam es in der Gruppe 4, jener 3.-Liga-Gruppe, in der sich traditionellerweise am meisten Unterländer Vereine tummeln, mit Embrachs Heimspiel gegen Niederweningen zu einem Unterland-Derby. Nach zehn Minuten scheiterte der emsige Embracher Sami Korchad mit seinem Schuss aus kurzer Distanz an Niederweningens Torhüter Manuel Luca Rüedi. Doch nur eine knappe Minute später jubelten die Spieler von Trainer Jürg Stücheli trotzdem.
Der 18-jährige Sandro Huber spitzelte ein Zuspiel des gleichaltrigen Arjanit Dacic zum Embracher Führungstor. Der schnelle Flügelspieler Huber schilderte hernach: «Ich habe gewusst, dass Arjanit das Laufduell mit seinem Gegenspieler gewinnen würde. Darum bin ich instinktiv in den Strafraum gesprintet und habe den Pass zum 1:0 verwertet.» In der Pause musste sich der Torschütze aber mit Schwindelgefühlen auswechseln lassen.
Ein umstrittener Ausschluss
Von Niederweningen war dagegen im ersten Durchgang nichts zu sehen. Kurz vor dem Seitenwechsel kam doch noch grosse Hektik auf, als der Wehntaler Mittelfeldspieler Sven Willimann im Embracher Strafraum nach einem Zweikampf mit Michael Ehrensberger plötzlich am Boden lag. Der Schiedsrichter Frantisek Pristac entschied aber überraschenderweise nicht auf Penalty, sondern auf eine Schwalbe, und zeigte dem bereits vorbelasteten Willimann dafür sogar die Gelb-Rote Karte. Der 35-Jährige beschrieb die Situation aus seiner Sicht selbstredend anders: «Ich bin mit dem Ball in den Füssen im gegnerischen Fünfmeterraum gestanden und wollte aus der Drehung heraus aufs Embracher Tor schiessen. Genau in diesem Moment habe ich einen kräftigen Schlag auf mein Fussgelenk bekommen. Als ich dann den Pfiff des Schiedsrichters gehört habe, habe ich mich schon über unseren berechtigten Elfmeter gefreut.» Auch Minuten nach Spielschluss schüttelte Willimann immer noch den Kopf über den Entscheid des Unparteiischen.
Doch auch die eigene Mannschaftsleistung bemängelte der Routinier: «Wir haben die Embracher einfach spielen lassen und keinerlei Gegenwehr gezeigt.» Auch Trainer Patrick Eschler kritisierte seine Mannschaft und sagte enttäuscht: «Heute hat bei uns nichts zusammengepasst. Wir haben keine Zweikämpfe gewonnen und zu viele Fehlpässe verzeichnet.» Ausserdem ärgerte sich der 35-jährige Coach über die harmlosen Offensivbemühungen seiner Spieler: «Während unserer guten Vorbereitung sind uns viele schöne Tore gelungen. Aber gegen Embrach sind wir unerklärlicherweise zu keiner gefährlichen Abschlussmöglichkeit gekommen.»
Zahlen und Fakten
Embrach - Niederweningen 3:0 (1:0)Im Bilg. – 200 Zuschauer. – SR Frantisek Pristac. – Tore: 11. Huber 1:0. 80. Ehrensberger 2:0. 87. Paradiso 3:0. – Embrach: Dos Reis Silva Ferreira; Dacic, Ehrensberger, Jakupi, Maurhofer (46. De Araujo); Huber (46. Ferrari), Lo Martire, Stäbler, Baumgartner (87. Giacone); Korchad (89. Santos), Paradiso. – Niederweningen: Rüedi; Epprecht, Ernst (76. Feer), Plüer, Weisstanner (81. Müller); Linares (46. Lionel Spielmann), Willimann, Riedener, Annese (17. Cedric Spielmann); Tanner, Franz (46. Sander). – Bemerkung:45. Gelb-Rote Karte Willimann (N/Foulspiel und Schwalbe).
Quelle: https://www.zuonline.ch/sport/fussball//story/20500248
Kommentar schreiben